Inhaltsverzeichnis: 37 Abschnite.



1.AKT

 
1. Szene
Zimmer beim Musikus
Frau Miller, Herr Miller
Streit zwischen Herr und Frau M. bezügl. der Bez. zwischen L. und F.

Die Zuschauer werden am Beginn des 1.Akts ohne jede Einleitung mit einem Streitgespräch konfrontiert, das offensichtlich schon eine Weile in Gang ist. „Einmal für allemal“, sagt der Stadtmusikus Miller zu seiner Frau, die noch im Nachthemd ihren Kaffee schlürft. „Der Handel wird ernsthaft. Meine Tochter kommt mit dem Baron ins Geschrei. Mein Haus wird verrufen. Der Präsident bekommt Wind, und – kurz und gut, ich biete dem Junker aus (= verbiete ihm das Haus).“ Noch weiß das Publikum nicht genau, welches Problem den Musikus quält, aber schon bald werden die Zusammenhänge klarer: „Nehmen kann er das Mädel nicht“, der Baron nämlich, „Vom Nehmen ist gar keine Rede nicht, und zu einer daß Gott erbarm? – Guten Morgen!“ Miller spricht in Andeutungen, aber man ahnt, welche Fortsetzung der elliptische Satz haben sollte: Zu einer Mätresse für Ferdinant ist ihm seine Tochter zu schade.
Er fürchtet auch das die Bücher die Luise von Ferdinant bekam „die Hand voll Christentum“ in ihr welches er „mit knapper Not so noch zusammenhielt“ noch gar „auseinander“ werfen werden.
Stadtmusikus Miller ist fest entschlossen, der Liaison zwischen dem Baron und seiner Tochter ein Ende zu setzen. Er wird zum Präsidenten, dem Vater des Barons, gehen und wird ihm die Sache verraten: „Dero Her Sohn haben ein Aug auf meine Tochter; meine Tochter ist zu schlecht für dero Herrn Sohnes Frau, aber zu dero Herrn Sohnes Hure ist meine Tochter zu kostbar; und damit basta! – Ich heiße Miller.“.
Die Frau des Musikus sieht die Sache anders. Sie versucht Miller zu beruhigen. Ihm könne man doch keinen Vorwurf machen. Und seinem Verdacht, dem Baron von Walter ginge es hauptsächlich darum die Tochter zu verführen, setzt sie entgegen: „Solltest nur die wunderhübschen Billetter auch lesen, die der gnädige Herr an deine Tochter als schreiben tut. Guter Gott! Da sieht mans ja sonnenklar, wie es ihm pur um ihre schöne Seele zu tun ist.“ Sie weiß auch die „Präsenter (= Geschenke)“ des Barons zu schätzen. Miller ist aber nicht umzustimmen. Was seine Frau vorbringt, erscheint ihm lächerlich, dumm und eitel. Er merkt auch an das die Bemühungen Ferdinads um die "Seele" Luises nur dazu dienen ihr Fleisch gefügig zu machen - schließlich habe er es auch so gemacht.
 
2. Szene
Zimmer beim Musikus(2)
Frau Miller(2), Herr Miller(2) +Wurm
Wurm will die Hand Luises und wird abgewiesen

Eine weitere Figur tritt auf: Wurm der Vetter von Herr Miller, der Sekretär des Präsidenten, betrachtet sich offensichtlich als Luises künftiger Bräutigam. Frau Miller reagiert leicht feindseelig, worauf Herr Miller immer aggresiver werdend reagiert, und lässt Wurm wissen dass, „halt der liebe Gott meine Tochter barrdu (= franz. partout = überall, irgendwie wird daraus klar das L. und F. ein paar sind) zur gnädigen Madam will haben“. Herr Miller reagiert in dem er seiner Frau droht ihr die Geige gegen den "Hirnkasten" zu wuchten.
Wurm bringt seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der Vater die Tochter überreden wird, den Sekretär zu heiraten, aber Miller hält dies für ein Zeichen mangelnder Courage. Ein Liebender, der nicht im Stande ist seine Interessen bei der geliebten Frau selbst zu betreiben, ist für ihn ein „Hasenfuß“, für den „keine Luisen gewachsen“ sind. Herr Miller gesteht seiner Tochter volle Freiheit in der Wahl ihres Partners zu. Frau Müller nimmt die Worte ihres Mannes für voll und Versucht ihm zu drohen auf das er seine Meinung ja nicht ändere. Wurm verlässt nach Herr Millers Rede das Haus mit den Worten: „Obligation (= meine Verbundenheit), Herr Miller“. Herr Miller äußert anschließend seinen Unwillen gegenüber Wum und Kritisiert seine Frau dafür das sie Wurm von Ferdinant erzählt hat, denn dass, wird seiner Meinung nach noch Probleme bereiten.
 
3.Szene
Zimmer beim Musikus(3)
Frau Miller(3), Herr Miller(3) +Luise
Luise spricht mit ihrer Familie über ihre unbedingte Liebe zu Ferdinant

In der 3.Szene stellt Schiller die weibliche Hauptfigur Luise vor. Sie kommt von der Kirche. Offen spricht sie vor ihren Eltern von ihrer heftigen Liebe zu Ferdinand von Walter. „Als ich ihn das erste mal sah – und mir das Blut in die Wangen stieg, froher jagten alle Pulse, jede Wallung sprach, jeder Atem lispelte: Er ists [...] Damals – o damals ging in meiner Seele der erste Morgen auf. Tausend junge Gefühle schossen aus meinem Herzen, wie die Blumen aus dem Erdreich, wenns Frühling wird. [...] ich wußte von keinem Gott mehr, und doch hatt ich ihn nie so geliebt.“ In dieser für den Sturm und Drang so typischen emotional-bildhaften Sprache wird dem Zuschauer die Absolutheit dieser Liebe klar. In diesem scheinbar paradoxen Bild „ich wußte von keinem Gott mehr, und doch hatt ich ihn nie so geliebt“ drückt sich jene Sakralisierung der Liebe aus, die im Zeitalter der Empfindsamkeit verbreitet war. Man denke in diesem Zusammenhang an Goethes Werther. Im Liebeserlebnis offenbart sich das Göttliche. Luise ist allerdings nicht so naiv wie ihre Mutter, die darauf hofft, dass es zwischen ihrer Tochter und Ferdinand von Walter tatsächlich zu einer ehelichen Verbindung kommen könne (siehe Akt.1&2). Lusie spricht die „Schranken des Unterschieds“, die „verhaßten Hülsen des Standes“ an. Sie weiß, dass sie Ferdinand „für dieses Leben“ entsagen muss. Dazu ist sie bereit, weil sie auf eine andere Welt hofft, in der „die prächtigen Titel wohlfeil werden, wenn Gott kommt, und die Herzen im Preise steigen.“, in welcher sie Reich sein würde.
 
4.Szene
Zimmer beim Musikus(4)
Luise +Ferdinant
Ferdinant bekennt seine Liebe doch Luise ahnt Böses

Auch für Ferdinand ist die Liebe zu Luise ein absolutes Gefühl, das keinerlei Einschränkungen erduldet. Im Gegensatz zu Miller und Luise sieht Ferdinand in der ständischen Zugehörigkeit kein unüberwindliches Hindernis: „Laß doch sehen, ob mein Adelsbrief älter ist als der Riß zum unendlichen Weltall? oder mein Wappen gültiger als die Handschrift des Himmels in Luisens Augen? [...] Ich fürchte nichts- nichts – als die Grenzen deiner Liebe.“. Ferdinant fordert Luise auf ihm ihr Schicksal anzuvertrauen, „du brauchst keine Engel mehr“.
Luise äußert ihre Zweigeteiltheit: „wilde Wünsche [...] werden in meinem Busen jagen [...] du hast Feuerbrand in mein junges friedsames Herz geworfen.“. Anschließend stürzt sie hinaus. Ferdinant folgt sprachlos.
 
5. Szene
Saal beim Präsidenten
Wurm, Präsident
Wurm berichtet von der Beziehung zwischen L. und F.; der Präsident erzählt von dem Plan Ferdinant mit Milford zu verheiraten

Wurm informiert den Präsidenten darüber, dass sein Sohn Ferdinand eine Beziehung zu Luise Miller unterhält. Der Präsident ist nicht beunruhigt, im Gegenteil. Er ist davon überzeugt, dass Ferdinand die „Bürgerkanaille“ nur mit schönen Worten und Geschenken dazu bringen will, mit ihm zu schlafen. Dies sei verständlich und zeige, falls die Liaison mit einem Kind abgeschlossen wird, dass er seine Sache versteht. „[...] so trink ich auf die guten Absichten meines Stammbaums eine Bouteille Malaga mehr, und bezahle die Skortationsstrafe (= Entschädigung für die Verführung) für seine Dirne.“ Von einer legitimen Verbindung zwischen Ferdinand und Luise kann natürlich für den Präsidenten gar keine Rede sein. Er hat mit seinem Sohn ganz andere Ehepläne. Ferdinand soll Lady Milford heiraten. Sie ist die Mätresse des Fürsten, und durch diese günstige Verbindung hofft Präsident von Walter, auf alle Zeiten die Gunst des Fürsten für sich und seine Familie zu sichern.
Wurm bittet den Präsidenten seinem Sohn, um ihn zu Prüfen, die beste Partie des Landes zu wählen, was der Präsident, in der 7. Szene auch macht.
 
6. Szene
Saal beim Präsidenten(2)
Präsident(2) +Hofmarschall
Hoffmarschall soll die Nachricht über Ferdinants Heirat mit Millford verbreiten

Damit an dieser Verbindung nicht mehr der geringste Zweifel gelassen wird, wird der dümmlich-geschwätzige Hofmarschall von Kalb beauftragt, die Neuigkeit in der ganzen Stadt zu verbreiten. „Nun muss ja mein Ferdinant wollen, oder die ganze Stadt hat gelogen.“, so der Präsident.
 
7. Szene
Saal beim Präsidenten(3)
Präsident(3) +Ferdinant
Der Präsident droht Ferdinant, dieser solle Milford heiraten; Präsident hat sein Amt durch ein Gewaltverbrechen erreicht

Präsident versucht seinen Sohn Ferdinant mit Aussichten auf Macht zu umgarnen. Doch alle Aussichten auf eine große Karriere bei Hofe haben für Ferdinand keinen Wert. Es offenbart sich das der Präsdent sein Amt durch ein Gewaltverbrechen an seinem Vorgänger erreicht hat. Der Präsident erklärt das Ferdinant Millford heiraten solle, doch Ferdinant meint sie wäre, aufgrund einer früheren Ehe welche er aber nachdem er mit Lady Milford in Akt 2 Szene 3 persönlich geredet hat anders sieht, seiner nicht würdig. Der Präsdent greift auf Wurms Probe aus Szene 5 zurück und bietet seinem Sohn die beste Partie des Landes woraufhin Ferdinant erneut ablehnt. Der Präsident stellt sich unwissend über die Beziehung zwischen Luise und Ferdinant aber meint er habe einen Verdacht der ihn zu Rasen bringt. Ferdinant solle Lady Milford aufsuchen oder seinen Zorn spüren.


2.AKT

 
1. Szene
Saal der Milford
Milford, Sophie
Milford hat nur ist nur aus Materiellen Gründen des Herzogs Mätresse und hat die Hochzeit mit Ferdinant arrangiert
 
Das Publikum kennt Lady Milford bisher nur aus Gesprächen. Nun bringt sie der Autor auf die Bühne und revidiert schrittweise das Vorurteil, das die meisten von der Mätresse des Herzogs vermutlich haben. Im Gespräch mit ihrem Kammermädchen macht Lady Milford aus ihrer Abneigung gegen die Menschen bei Hof, ja sogar aus ihrer Distanz zum Herzog kein Geheimnis. Von „schlechten, erbärmlichen Menschen“ spricht sie, von Leuten, deren „Seelen so gleich als ihre Sackuhren gehen“. Der Herzog scheint ihr ohne jedes „schöne Gefühl“ zu sein. Ihre sinnlichen und materiellen Wünsche werden zwar rundherum zufrieden gestellt, was auch der Grund war wie sie Sophie offenbart das sie sich ihm Hingegeben hat, aber ihr „Herz hungert bei all dem Vollauf der Sinne“. Sie meint das sie für Liebe alles Matterielle aufgeben würde. Lady Milfords Zukunftshoffnung ist Major Ferdinand von Walter. Geschickt hat sie die künftige eheliche Verbindung mit ihm in die Wege geleitet. Was die anderen Beteiligten - der Herzog, der Präsident, der Hofmarschall - für eine pfiffige „Hofkabale“ halten, ist in Wahrheit ein Herzenswunsch Lady Milfords.
 
2. Szene
Saal der Milford(2)
Milford(2), Sophie(2) +Kammerdiener
Milford hat Juwelen erhalten für die Menschen verkauft wurden und spendet diese Bedürftigen

Diese Szene kann als Zeitkritik aufgefasst werden.
Ein Kammerdiener bringt Lady Milford auf Befehl des Herzogs wertvolle Brillanten. Auf die Frage, was der Herzog für diese Steine bezahle, antwortet der Kammerdiener: „Sie kosten ihm keinen Heller“. Lady Milford muss erfahren, dass dieser Luxus, der ihr zugedacht ist, durch den Verkauf von jungen Männern an die englische Armee finanziert wird. Sie werden zwangsrekrutiert. Anschaulich schildert der Kammerdiener, dessen Söhne auch zu den Rekruten zählen, das menschliche Elend. Wer sich auch nur mit Worten gegen die Zwangsrekrutierung wehrte, wurde niedergeschossen, heulende Kinder liefen hinter ihren abmarschierenden Vätern her, Bräutigam und Braut wurden mit Säbelhieben auseinander gerissen. Lady Milford ist entsetzt über das Elend, das der Herzog hinter ihrem Rücken (und auch zu ihren Gunsten) unter seinem Volk anrichtet. Sie will dafür sorgen, dass wenigstens die Söhne des Kammerdieners zurückgeholt werden. Den Schmuck will sie verwenden um vierhundert Menschen zu helfen, die kürzlich durch einen Brand in Not geraten sind. Ferdinant trifft ein, Lady Milford ist sehr nervös und unsicher.
 
3. Szene
Saal der Milford(3)
Milford(3), +Ferdinant
Ferdinant greift Milford und sie erzählt ihre Lebensgeschichte; Ferdinant korrigiert seine Meinung; Milford will ihn auch gezwungenermaßen heiraten

Ferdinand von Walter kommt zu Lady Milford – ausschließlich auf Befehl seines Vaters, sagt er, und die Lady ahnt wohl schon nach den ersten Sätzen, dass diese Unterredung nicht das Ergebnis bringen wird, das sie sich wünscht. Ferdinand ist sehr offen. Er denkt gar nicht daran Lady Milford zu heiraten, hält ihr ihr Dasein als Mätresse vor und macht sie mitverantwortlich für die wachsende Ausbeutung und Unterdrückung des Volkes. Lady Milford erzählt Ferdinand von Walter daraufhin ihre Lebensgeschichte: Sie stammt aus einem alten englischen Adelsgeschlecht, dessen Güter der Krone zufielen, weil der Vater verräterischer Beziehungen mit Frankreich bezichtigt wurde. Die Familie wurde des Landes verwiesen, die Lady kam als junges Mädchen fast mittellos nach Deutschland und wurde dort aufgrund dieser Umstände zur Favoritin des Herzogs. An zahlreichen Beispielen kann Lady Milford nachweisen, dass ihr Einfluss auf den Herzog vielen Menschen genützt hat. Dass sie dadurch Leid verhindert, nicht bewirkt hat. Ferdinand hat durch diese Schilderung sein Bild von Lady Milford korrigiert und er bittet die unglückliche Frau um Vergebung für seine ungerechtfertigten Vorwürfe, aber an seinem Entschluss, sich der geplanten Heirat zu widersetzen, ändert dies, aufgrund der landesweiten Aufmerksamkeit wie Milford sagt, nichts.
 
4. Szene
Zimmer beim Musikanten
Frau Miller, Herr Miller, Luise
Der Präsident schickt nach Herr Miller

Für die Familie Miller wird die Lage bedrohlich. Der Präsident mittlerweile von der Liebe seines Sohns zu Luise erfahren und schickt nun einen Boten nach dem Geiger. Frau Miller bricht in tränen aus und wendet sich hilfesuchend an Herr Miller.
 
5. Szene
Zimmer beim Musikanten(2)
Frau Miller(2), Herr Miller(2), Luise(2) +Ferdinant
Ferdinant trifft auf die Millers

Ferdinand versichert Luise seiner unbedingten Treue. „Der Augenblick, der diese zwo Hände trennt, zerreißt auch den Faden zwischen mir und der Schöpfung.“. Luise schwankt zwischen der Position ihres Vaters zu ihrer Beziehung, sie bezeichnet ihre Beziehung als Traum, und der Liebe Ferdinants. Sie ist sich sicher das Ferdinant ihr Tod sein wird.
 
6. Szene
Zimmer beim Musikanten(3)
Frau Miller(3), Herr Miller(3), Luise(3), Ferdinant(2) +Präsident +Bedienstete
Der Präsident greift die Millers an

Ferdinand, Luise und das Ehepaar Miller werden in Millers Haus von einem unerwarteten Besuch des Präsidenten überrascht. Nachdem sich Präsident von Walter über die Identität der Anwesenden Klarheit verschafft hat, spricht er Luise direkt an: „Wie lang kennt sie den Sohn des Präsidenten?“ Luise durchschaut die Döppelbödigkeit in dieser Formulierung und weist die indirekte Unterstellung, es gehe ihr um den sozialen Rang des Geliebten, zurück, indem sie antwortet: „Diesem habe ich nie nachgefragt. Ferdinand von Walter besucht mich seit dem November.“ Ferdinand ergänzt: „Betet sie an.“ „Erhielt sie Versicherungen?“, will der Präsident wissen und Ferdinand antwortet anstelle Luises: „Vor wenigen Augenblicken die feierlichste im Angesicht Gottes.“ Immer wieder schaltet sich nun Ferdinand in das Gespräch ein, bekräftigt und ergänzt, was Luise auf die Fragen des Präsidenten antwortet. Die ohnedies schon gespannte Kommunikationssituation wird noch verschärft, indem der Präsident Luise fragt, ob sie von seinem Sohn nicht „jederzeit bar“ bezahlt worden ist, da doch jedes Handwerk seinen goldenen Boden habe, „oder wars Ihr vielleicht mit dem bloßen Verschluß (= Geschlechtsverkehr) gedient?“ Dieses einigermaßen frivole Bild verstehen alle und reagieren entsprechend. Ferdinand verlangt Ehrfurcht vor Luises Tugend, was der Vater höhnisch zurückweist. Luise sagt: „Herr von Walter, jetzt sind Sie frei“ und Musikus Miller kann die Unterstellung, seine Tochter betätige sich als Prostituierte, nicht auf sich sitzen lassen. Das bürgerliche Selbstwertgefühl empört sich gegen die Anmaßung des Aristokraten: „[...] mit Buhlschaften dien ich nicht. Solang der Hof da noch Vorrat hat, kommt die Lieferung nicht an uns Bürgersleut..[...] Euer Exzellenz schalten und walten im Land. Das ist meine Stube [...] den ungehobelten Gast werf ich zu Tür hinaus – Halten zu Gnaden.“.
Hier herrscht eine der 2. Szene im 1. Akt ähnliche jedoch umgekehrte Situation zwischen Frau und Herr Miller. Im 1. Akt wagte Frau Miller zuviel als sie Wurm von der Beziehung Luise, Ferdinant erzählte und führte so eine Verschärfung der Problematik, die Auswirkung stellt die bisherige Geschichte dar, herbei und nun wagt Herr Miller zu viel in dem er den Präsident hinaus werfen möchte was dazu führt das der Präsident seine Machtposition zur Gänze ausnützen möchte: „Vater ins Zuchthaus – an den Pranger Mutter und Metze von Tochter!“.
 
6. Szene
Zimmer beim Musikanten(4)
Frau Miller(4), Herr Miller(4), Luise(4), Ferdinant(3), Präsident(2), Bedienstete(2) +Gerichtsdiener
Präsident will die Millers verhaften lassen doch Ferdinant droht das Gewaltverbrechen des Präsidenten aufzuklären

Gerichtsdiener treten auf die Drohung des Präsidenten zu verwirklichen. Ferdinand ist aber nicht bereit, dem Treiben seines Vaters tatenlos zuzuschauen. Als alle anderen Mittel (1. er wendet sich mit Waffengewalt gegen die Gerichtsdiener - sein Vater legt selbst Hand an gegen ihn kann Ferdinant nicht seine Waffe erheben, 2. ???? 3. er droht sich zu seiner Geliebten an den Pranger zu stellen, 4. ????, 5.er droht seine Geliebte zu töten) versagt haben, greift er zum Äußersten. „Kein menschliches Mittel ließ ich unversucht – ich muß zu einem teuflischen schreiten – Ihr führt sie zum Pranger fort, unterdessen (zum Präsidenten ins Ohr rufend) erzähl ich der Residenz eine Geschichte, wie man Präsident wird.“ Diese Drohung wirkt. Noch einmal kann Ferdinand die Katastrophe von Luise und ihrer Familie abwenden (retardierendes Moment).

 

3.AKT


1. Szene
Saal beim Präsidenten
Präsident, Wurm
Wurm will Luise und Ferdinand durch einen falschen Liebesbrief entzweien

Präsident von Walter hat die Entschlossenheit seines Sohns unterschätzt. So ist er in eine unangenehme Situation geraten. Wenn seine Plan mit Lady Milford nicht aufgeht, ist sein Einfluss bei Hofe bedroht. Versucht er Ferdinand zu dieser Heirat zu zwingen, besteht die Gefahr, dass Ferdinand der Residenz tatsächlich eine Geschichte erzählt, „wie man Präsident wird“ (nämlich durch heimtückische Ermordung eines Mitbewerbers um dieses Amt). Sekretär Wurm, der bekanntlich seine persönlichen Interessen am Fall Luise Miller hat, wird nun zum teuflischen Berater und Helfer. Psychologisch und logistisch geschickt entwickelt er das Konzept für eine Intrige. Davon überzeugt, dass der maßlos Liebende auch maßlos eifersüchtig wird, wenn er sich betrogen glaubt, will Sekretär Wurm, der hier natürlich seinem Namen alle Ehre macht, Luise bei Ferdinand von Walter in den Verdacht der Untreue bringen. Das Mittel dazu soll ein Liebesbrief von Luise an einen anderen Mann sein, und Wurm weiß auch schon, wie er Luise dazu bewegen kann, diesen Brief zu schreiben. Sie hängt sehr an ihrem Vater. Man wird Miller einsperren und Luise mitteilen, dass er nur dann dem Schafott entgehen könne, wenn sie sich auf das üble Spiel des Sekretärs einlässt. Damit Ferdinand nicht die Wahrheit erfährt, muss Luise einen Eid schwören, ihm gegenüber die Echtheit des Briefs zu bestätigen. „Was wird ein Eid fruchten, Dummkopf?“ wendet der Präsident gegen den Plan ein, aber Wurm entgegnet: „Nichts bei uns, gnädiger Herr. Bei dieser Menschenart alles.“ Wurm weiß, dass für ein wohlerzogenes bürgerliches Mädchen wie Luise ein Eid absolut bindend ist. Die moralische anderstartigkeit des Bürgertums gegenüber der höfischen Welt, im Bürgerlichen Trauerspiel mehrmals thematisiert, ist auch hier erkennbar.Zu Luises fiktivem Liebhaber wird Hofmarschall von Kalb ausgewählt.
 
2. Szene
Saal beim Präsidenten(2)
Präsident(2) +Hofmarschall
Hofmarschall wird überredet den falschen Liebhaber zu spielen

Diese Szene kann als Kritik am Höfischen Leben angesehen werden.
Der Präsident überzeugt den Hofmarschall mitzuspielen da er falls Ferdinant nich Milford heiratet als Lügner dastehen würde, da er ja das Gerücht von der Verheiratung der Lady verbreitet har und das der Feind des Hofmarschalls dann Milford heiraten und Minister werden würde. Der Hofmarschall wird von Schiller satirisch gezeichnet; der tragische Grundton des Stücks wird von einer komischen Szene unterbrochen. Die Vermischung der Stilebenen, die in der klassizistischen Ästhetik des 17. und 18.Jhs. abgelehnt wurde, wird hier zum bewusst eingesetzten Stilmittel. Der Einfluss Shakespeares auf die junge Dramatikergeneration des 18. Jhs. ist deutlich erkennbar. Die Geschichte, warum er und ein gewisser von Bock „Todfeinde“ geworden sind, hat geradezu kabarettistische Qualität. Am Ende der Szene ist Hofmarschall von Kalb – trotz seiner Bedenken wegen des Standesunterschieds! – dazu bereit, Luises angeblichen Liebhaber zu simulieren.
 
3. Szene
Saal beim Präsidenten(2)
Präsident(3) +Wurm
Frau und Herr Miller erfolgreich arretiert

Präsident und Wurm sprechen sich kurz ab und beginnen nun ihre Kabale.
 
4. Szene
In Millers Wohnung
Luise, Ferdinant
Ferdinant will mit Luise fliehen doch sie möchte nicht; Ferdinant vedächtigt sie der Untreue

Ferdinand ist nach wie vor entschlossen, seiner Liebe zu Luise nicht zu entsagen. Er schlägt ihr vor, mit ihm zu fliehen. Ferdinand fühlt sich dazu berechtigt, seinem Vater Geld zu entwenden, um diese Flucht finanzieren zu können. Luises ersten Einwand, sie könne ihrem Vater das nicht antun, weist Ferdinand zurück. Der alte Miller soll eben mitkommen. Luise macht aber noch weitere Einwände geltend. „Und der Fluch deines Vaters uns nach? – ein Fluch [...] der uns Flüchtlinge, unbarmherzig wie ein Gespenst, von Meer zu Meer jagen würde?“ Luise ist im Gegensatz zu Ferdinand dazu bereit, die sozialen Konventionen und die ständische Ordnung als letztlich gottgewollte Weltordnung anzuerkennen und sich dieser zu unterwerfen: „[...] dein Herz gehört deinem Stande – Mein Anspruch war Kirchenraub.“ Sie will „einem Bündnis entsagen, das die Fugen der Bürgerwelt auseinandertreiben, und die allgemeine ewige Ordnung zugrund stürzen würde.“ Während sich Ferdinands Aggression nach außen wendet, gegen eine in seinen Augen ungerechte und vor allem herzlose Gesellschaft, die ständische Strukturen über die viel beschworene „Stimme des Herzens“ stellt, richtet sich Luises Aggression gegen sich selbst. „Ich bin die Verbrecherin“, sagt sie, und ihr Unglück empfindet sie als letztlich gerechte Strafe. Ferdinand von Walter fühlt wohl den Riss, der nun seine Beziehung zu Luise zu zerstören droht. In der Regieanweisung setzt Schiller deutliche Zeichen: Ferdinand „hat in der Zerstreuung und Wut eine Violine ergriffen und auf derselben zu spielen versucht – Jetzt zerreißt er die Saiten, zerschmettert das Instrument auf dem Boden und bricht in ein lautes Gelächter aus.“ Die zerschlagene Violine wird zum Symbol der zerstörten Harmonie zwischen Luise und Ferdinand. Am Schluss der Szene setzt Schiller einen Akzent, den er überzeugend vorbereitet hat und der gleichzeitig die Voraussetzung dafür schafft, dass Ferdinand im vierten Akt so leichtgläubig auf die Intrige des Präsidenten hereinfällt. Ferdinand verdächtigt Luise der Untreue: „Schlange, du lügst [...] Kalte Pflicht gegen feurige Liebe! – Und mich soll das Märchen blenden? – Ein Liebhaber fesselt dich, und Weh über dich und ihn, wenn mein Verdacht sich bestätigt.“.
Ferdinand „geht schnell ab“, Luise bleibt allein zurück.
 
5. Szene
In Millers Wohnung(2)
Luise(2)
Monolog von Luise; Sorge um die Familie

Ein kurzer Monolog, dann betritt Sekretär Wurm, von Luise unbemerkt, das Zimmer. Luise sorgt sich um ihre Eltern, da diese sich Verspäten.
 
6. Szene
In Millers Wohnung(3)
Luise(3) +Wurm
Wurm erpresst Luise und zwingt sie den falschen Liebesbrief zu verfassen

Wurms Intrige (siehe 3/1) scheint zu glücken. Wurm erzählt das ihr Vater im Gefängis sitzt und auf einen Prozess um Leben und Tod wartet und ihre Mutter im Irrenhaus. Aus Angst um ihre Familie ist Luise bereit, den folgenreichen Liebesbrief an Hofmarschall von Kalb zu schreiben. Sie muss schwören von nun an zu behaupten sie hätte den Brief freiwillig geschrieben.


4.AKT

 
1. Szene
Saal beim Präsidenten
Ferdinant, Kammerdiener
Ferdinant hat den Brief erhalten und verlangt nach dem Hofmarschall

Luises verhängnisvoller Brief ist in die richtigen Hände gekommen und nun will Ferdinant den Hofmarschall „im Namen der ganzen Hölle“ treffen.
 
2. Szene
Saal beim Präsidenten(2)
Ferdinant(2)
Ferdinant erzürnt sich über das falsche Bild Luises

„Ferdinand allein, den Brief durchfliegend, bald erstarrend, bald wütend herumstürzend“ – so die Regieanweisung. Ferdinand von Walter fühlt sich in dem Verdacht, den er gegen Luise bereits in der 4.Szene des 3.Akts hegte, bestätigt. Durch einen großen Monolog bringt Schiller Ferdinands Gefühlszustand und das Bild, das er jetzt von Luise hat, zur Sprache. Es ist das Bild einer berechnenden Heuchlerin, die Liebe, Leidenschaft, Angst vor Entdeckung usw. meisterhaft zu spielen weiß, die Zeichen wie Tränen, Erröten und ohnmächtiges Niedersinken virtuos setzen kann und deren Herz an nichts anderem hängt als an der eitlen Lust des Geschlechterspiels.
 
3. Szene
Saal beim Präsidenten(3)
Ferdinant(3) +Hofmarschall
Ferdinant bedroht den Hofmarschall dieser gesteht den Betrug

In seiner verzweifelten Wut sucht Ferdinand die Begegnung mit seinem vermeintlichen Konkurrenten. Nach einem hitzig geführten Dialog setzt er Hofmarschall von Kalb die Pistole an die Schläfe. Er soll gestehen, wie „weit“ er bei Luise gekommen ist. In seiner Todesangst verrät von Kalb, dass Ferdinand vom eigene Vater betrogen worden ist, Wahrheitsgemäß bekennt der Hofmarschall, dass er Luise noch nie gesehen hat. Aber Ferdinand will die Wahrheit nicht glauben. Er stößt von Kalb aus dem Zimmer „für deinesgleichen ist kein Pulver erfunden!“.
 
4. Szene
Saal beim Präsidenten(4)
Ferdinant(4)
Ferdinant dreht durch und plant Mord und Selbstmord

Ferdinant fasst nun den Entschluss zu Mord und Selbstmord, zu dem er sich berechtigt fühlt, weil diese Liebe für ihn alles war. „Das Mädchen ist mein! Ich einst ihr Gott, jetzt ihr Teufel!“ Die grauenhafte Vision einer Vermählung in der Hölle kommt ihm in den Sinn (Regieanweisung: „Die Augen graß in einen Winkel geworfen“): „Eine Ewigkeit mit ihr auf ein Rad der Verdammnis geflochten – Augen in Augen wurzelnd – Haare zu Berge stehend gegen Haare – Auch unser hohles Wimmern in eins geschmolzen – Und jetzt zu wiederholen meine Zärtlichkeiten, und jetzt ihr vorzusingen ihre Schwüre- Gott! Gott! Die Vermählung ist fürchterlich – aber ewig!“
 
5. Szene
Saal beim Präsidenten(5)
Ferdinant(5) +Präsident
Der Präsident spielt den liebenden Vater

Der Präsident geht auf Wurms Theorie, „machen Sie ihn [...] glauben, dass Sie der zaertliche Vater nicht sind, so
dringen die Pflichten des Patrioten bei ihm vor“, aus Szene 1 Akt 3 ein und sagt nun zu Ferdinant das er zu hart gewesen sei und nun doch mit dessen Vermählung einverstanden wäre und Luise es „wert“ sei seine Tochter zu sein.
 
6. Szene
Prächtiger Saal bei Milford
Milford, Sophie
Milford bestellt Luise zu sich

Milford hat Luise in ihren Palast eingeladen. Luise wollte ursprünglich Milford einen Tag später eine Audienz erbitten.
Milford sieht dieser Begegnung mit gespaltenen Gefühlen entgegen. Einerseits will sie die Frau kennen lernen, die von dem Mann so heftig geliebt wird, der sie selbst zurückweist. Andererseits fürchtet sie diese Begegnung, denn sie weiß, dass sie keine gute Ausgangsposition hat: „ich muss erröten, wenn sie nur das gewöhnliche Weib ist, und wenn sie mehr ist, verzagen“. Die Ermutigung des Kammermädchens Sophie, sich doch an Herkunft, Rang und Macht zu erinnern, tut sie mit Recht als Geschwätz einer Närrin ab, denn alle diese Vorzüge machen den wesentlichen Nachteil nicht wett: den Nachteil, die ungeliebte Frau zu sein dennoch hat sie sich mit dem besten Schmuck geschmückt, viele Pagen einberufen und wird Luise im fürstlichsten Saal empfangen lassen.
 
7. Szene
Prächtiger Saal bei Milford(2)
Milford(2) +Luise
Luise verkündet Milford ihre Selbstmordabsicht

Luise Miller betritt das Zimmer. Der Dialog wird zum Machtkampf. Lady Milford tut anfangs so, als würde sie sich nur mit Mühe an den Namen ihrer Besucherin erinnern und spricht explizit von der „armen Geigerstochter“. Luises Selbstachtung wird durch diese Redestrategie nicht beeinträchtigt. Schon in Schillers Regieanweisungen zu Luises (Sprech-)verhalten ist immer wieder der ungebrochene Stolz spürbar, den er seiner Protagonistin wünscht („groß, mit entschiednem Ton“, „gelassen und edel“; „fein und scharf ihr in die Augen sehend“, „standhaft“). Zur Überlegenheit der geliebten Frau kommt bei Luise auch noch das bürgerliche Selbstbewusstsein, das sich auf die Gewissheit moralischer Überlegenheit stützt. Als Lady Milford ihr die Stelle des Kammermädchens in Aussicht stellt und gleichzeitig meint, nur so könne Luise „Manieren und Welt lernen“ und sich ihrer „bürgerlichen Vorurteile entledigen“, entgegnet Luise: „Auch meiner bürgerlichen Unschuld, Mylady?“ Ohne Furcht vor möglichen Konsequenzen weist Luise das Angebot zurück. Unter anderem begründet sie dies damit, dass es für Lady Milford wohl unerträglich sein müsse, ein Beispiel weiblicher Unschuld um sich zu haben, wenn sie selbst gerade auf dem Wege zu ihrem Vergnügen sei oder von dort zurückkomme. Lady Milford hat erhebliche Probleme mit Luises souveränem Auftreten. Sie wird von unterschiedlichen und durchaus gegensätzlichen Gefühlen beherrscht. Augenblicke der verständnisvollen Zuwendung zu einer jungen Frau, die ähnlich fühlt wie sie selbst, wechseln mit Phasen, in denen sie (wirkungslos) die Überlegenheit des Standes hervorkehren will; und letztlich wird sie in ihren düstersten Minuten zur tödlich gekränkten Frau, die ihre Machtmittel für eine fürchterliche Rache missbrauchen will. „Felsen und Abgründe will ich zwischen euch werfen ; eine Furie will ich mitten durch euren Himmel gehen; [...] Ich kann nicht mit ihm glücklich werden – aber du sollst es auch nicht werden – Wisse das, Elende! Seligkeit zerstören ist auch Seligkeit.“. Luise reagiert gelassen: „Sie sind nicht fähig ein Geschöpf zu quälen, das Ihnen nichts zuleide getan hat, als daß es empfunden hat wie Sie.“. Und mit dem großmütig-verzeihendem Gestus der unbedingten Siegerin fügt sie hinzu: „Aber ich liebe Sie um dieser Wallung willen, Mylady.“.
Lady Milford will mit ihren Brillanten Luise dazu bewegen, auf Ferdinand von Walter zu verzichten. Luise wird verzichten, aber freiwillig. Geld und Schmuck haben keine Bedeutung mehr für sie. Am Schluss der Szene greift Luise ein Bild auf, das Lady Milford soeben noch verwendet hat. „mein Name soll eure Küsse, wie ein Gespenst Verbrecher auseinanderscheuchen: deine junge blühende Gestalt unter seiner Umarmung welk wie eine Mumie zusammenfallen“, sagte die Lady in einem Anfall rasender Eifersucht. Von einem Gespenst spricht jetzt auch Luise: „Jetzt ist er Ihnen! Jetzt, Mylady, nehmen sie ihn hin! Rennen Sie in seine Arme! Reißen Sie ihn zum Altar – Nur vergessen Sie nicht, daß zwischen Ihren Brautkuß das Gespenst einer Selbstmörderin stürzen wird.“
 
8. Szene | ... | Milford |> Ladie Milford entsagt ihrem Amt
Für Lady Milford wird dieses Gespräch zum entscheidenden Wendepunkt. Sie entschließt sich, ihre Beziehung zum Herzog zu lösen und das Land zu verlassen.
 
9. Szene | ... | Milford + Kammerdiener + Sophie + Hofmarschall |> Milford verabschieded sich von ihrem Hofstaat
Milford vermacht ihr Vermögen ihrem Hofstaat und meint bevor sie geht: „ich verstehe euch, meine Guten“.


5.AKT

 
1. Szene
In Millers Wohnung
Luise + Herr Miller
Herr Müller überzeugt Luise sich nicht zu Töten und will mit ihr die Stadt verlassen

Luise ist nach wie vor zum Selbstmord entschlossen. Der Tod löst sie auch von der Verpflichtung, den Schwur einzuhalten, den sie Wurm geleistet hat. Sie schreibt einen klärenden Brief an Ferdinand, vertraut sich aber ihrem Vater an, und Miller ist natürlich nicht bereit, dem geplanten Freitod seiner Tochter einfach zuzuschauen. Hin- und hergerissen zwischen ihrer unglückseligen Liebe zu Ferdinand und der Liebe zum Vater entscheidet sie sich letztlich dazu, Millers verzweifeltem Drängen nachzugeben. Sie zerreißt den Brief und will gemeinsam mit dem Vater die Stadt verlassen.
 
2. Szene
In Millers Wohnung(2)
Luise(2), Herr Miller(2) +Ferdinant
Luise gesteht Ferdinant den Brief geschrieben zu haben

Da kommt Ferdinand von Walter und konfrontiert Luise mit ihrem Brief an den Hofmarschall. Luise fühlt sich durch ihren Eid gebunden und bestätigt Ferdinand, dass sie den Brief geschrieben habe. Ferdinant lässt sich von Luise eine Limonade zubereiten.
 
3. Szene
In Millers Wohnung(3)
Herr Miller(3), Ferdinant(2)
Ferdinant resumiert mit Miller

Ferdinant kam ursrpünglich zum Flötenspielen zu Miller und hat dabei dessen Tochter entdeckt. Ferdinant meint Miller hätte keine Schuld an den Ereignissen. Miller geht in die Küche nach der Limonade sehen.
 
4. Szene
In Millers Wohnung(4)
Ferdinant(3)
Ferdinant hat Gewissensbisse

Ferdinant hat Gewissensbisse bezüglich seines Vorhabens Luise und sich zu töten. Letztendlich rechtfertigt er sich aber über sein moralisches Wertesystem.
 
5. Szene
In Millers Wohnung(5)
Ferdinant(4) +Herr Miller(1)
Ferdinant mach gegenüber Miller Anspielungen auf seine Intention

Ferdinant geht im Gespräch immerwieder auf die Sterblichkeit Luises ein. Er begleicht Geldschulden mit Herr Miller und schenkt ihm noch einiges mehr und macht erneut eine Anspielung: da wo er hingehe gelten die Münzen nicht. Als Herr Miller darüber redet was er seiner Tochter gutes mit dem Geld tuen wolle unterbricht ihn Ferdinant nachdrücklich.
 
6. Szene
In Millers Wohnung(6)
Ferdinant(5), Herr Miller(2) +Luise
Ferdinant schickt Müller weg und vergiftet die Limonade

Ferdinand schickt den alten Miller mit einer Botschaft an den Präsidenten weg und ist nun mit Luise allein. In einem unbeobachteten Augenblick schüttet er Gift in die Limonade.
 
7. Szene
In Millers Wohnung(7)
Ferdinant(6) + Luise(2)
Ferdinand und Luise sind vergiftet; Luise offenbart Ferdinant den Komplott

trinkt selbst davon und veranlasst auch Luise die Limonade zu kosten. „Du wirst nicht aus dem Zimmer gehen“, sagt Ferdinand und Luise wird schlagartig klar, dass sie sterben wird. Nun, angesichts des unausweichlichen Todes, fühlt sie sich nicht mehr an den Eid gebunden. Ferdinand muss erfahren, dass er eine Unschuldige getötet hat.
 
8. Szene
In Millers Wohnung(8)
Ferdinant(7) + Luise(3) +Präsident +Wurm +Bedienstete +Miller +Volk +Gerichtsdiener
Ferdinant stirt; Wurm will alles offenbaren; Präsident fleht um Ferdinants Vergebung

Luise ist bereits gestorben, als Miller mit dem Präsidenten zurückkommt. Ferdinand konfrontiert seinen Vater mit den Folgen seiner „Kabalen“. „Weide dich an der entsetzlichen Frucht deines Witzes, auf dieses Gesicht ist mit Verzerrungen dein Name geschrieben, und die Würgengel werden ihn lesen – Eine Gestalt wie diese (Anm. Luise) ziehe den Vorhang von deinem Bette, wenn du schläfst, und gebe dir ihre eiskalte Hand – Eine Gestalt wie diese stehe vor deiner Seele, wenn du stirbst, und dränge dein letztes Gebet weg [...]“. Ferdinant schiebt den größten Teil der schuld dem Präsident zu dieser will die Schuld auf Wurm überwälzen, aber der weiß sich zu wehren. Nun wird er tun, was Ferdinand einmal angedroht hat, nämlich der Residenz eine Geschichte erzählen, wie man Präsident wird. So ist am Ende alles zerstört. Den sterbenden Ferdinand fleht der Präsident noch um einen verzeihenden Blick an. Ferdinand reicht ihm tatsächlich „seine sterbende Hand.“ Der Präsident liefert sich den Gerichtsdienern aus.

-Überarbeitete Version von Unterrichtsmaterialien zur Aufführung im Linzer Landestheater

-Weiterführende Links:
Kabale und Liebe von Shakespears.
Kabale und Liebe bei Wikipedia
Biographie Schillers, Informationen zum Werk, zum Hintergrund

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Author: Per Guth
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